Wie schon in diversen Medien angekündigt, kam es ab Freitag, dem 13. September zu starken Regenfällen in ganz Niederösterreich. In Oberolberndorf konnte von 12. bis 16. September eine Regenmenge von 379,4mm/m² gemessen werden. Das Entspricht ungefähr dem Niederschlag in einem halben Jahr.
Bereits am Donnerstag wurden daher vorsorglich rund 500 Sandsäcke im ASZ Sierndorf durch alle Feuerwehren der Gemeinde befüllt und für den Einsatz vorbereitet. Somit konnten die ersten Maßnahmen zum Hochwasserschutz schon umgehend begonnen werden.
Am Freitag selbst blieb die Lage noch mehr oder weniger stabil, leider wurde der Regen immer stärker und so wurde nochmals alle Feuerwehren und dieses Mal auch die Zivilbevölkerung alarmiert, damit weitere Sachsäcke im der Halle der Fam. Kaiser in Höbersdorf befüllt werden konnten.
Der erste Einsatz für die FF Oberolberndorf war dann bereits Samstags Nachmittag. Durch die gewaltigen Regenmengen konnte die Pumpstation beim Lagerhaus die Wassermassen nicht mehr abpumpen. Somit konnte des gesamte Regenwasser in Oberolberndorf nicht mehr richtig abfließen. Die Folge waren überflutete Straßen und Keller. Gleichzeitig wurden sowohl im Wehrfeld, als auch bei der Pumpstation jeweils eine Tragkraftspritze (TS) in Stellung gebracht und das Regenwasser in ein angrenzendes Feld außerhalb der Schnellstraße gepumpt. Mit den 3 Schmutzwasserpumpen wurden nach und nach die betroffenen Keller im Wehrfeld, in der Vorstadt, Am Anger und Am Roten Kreuz soweit als möglich ausgepumpt. Diese Maßnahmen wurden bis in den Montag Morgen durchgehend aufrecht erhalten. Durch einen Schichtbetrieb waren jeweils mehrere Kameraden immer verfügbar und überwachten die Pumpen. Im Feuerwehrhaus wurde die Einsatzleitung eingerichtet, um weitere Einsatzadressen entgegenzunehmen und an die eingesetzten Kräfte weiterzugeben.
Am Montag konnten 2 Tauchpumpen aus den Schächten entfernt werden. Da in unserer Gemeinde speziell die Ortschaften Untermallebarn und Höbersdorf sehr stark vom Hochwasser betroffen waren, unterstützten wir gegen Mittag auch in der Fabrik in Untermallebarn die Auspumparbeiten. In den beiden Ortschaften waren neben zahlreichen Feuerwehren aus dem Abschnitt Stockerau auch KHD-Züge aus Kärnten und das Bundenheer im Einsatz. Hier organisierten wir intern ebenfalls die Ablösen selbst, damit immer 2-3 Kameraden vor Ort bei den Tauchpumpen waren. Wegen der Gefahren in der Nacht, da es weder Strom noch Licht gab, wurden die Pumparbeiten eingestellt, aber am Dienstag ab 07:00 Uhr von allen Einheiten wieder aufgenommen. Am Dienstagabend konnten die Keller soweit ausgepumpt werden, dass nur mehr wenige Einheiten am Mittwoche angefordert werden mussten.
Während unserer Arbeiten in Untermallebarn waren natürlich auch Kameraden in Oberolberndorf stets vor Ort, um die Pegelstände und Pumpen zu überwachen. Am Mittwoch konnten schließlich alle Pumpen in Oberolberndorf abgebaut werden, da mittlerweile die Pumpen der Kläranlage wieder die Wassermassen bewältigen konnten. Gegen Mittag wurde noch 5 Kameraden samt Traktor nach Stockerau zu Unterstützung angefordert. Dort musste beim Arabach eine Großpumpe ortsverändert werden.
Am Donnerstag unterstützte Markus Schauhuber noch den Bezirksführungsstab im Feuerwehrhaus Stockerau.
Am Freitag konnte Kommandantstellvertreter Matthias Weigl noch eine Tierrettung machen. Aufmerksame Passanten hatten einen Igel im Zaun gefunden, der sich gefangen hatte. Mit einer Zange konnte das Tier schließlich gerettet werden und wieder in die Freiheit entlassen werden.
Alles im allen war dies eine äußerste einsatzreiche und zeitintensive Woche für die Kameradinnen und Kameraden der FF Oberolberndorf. Insgesamt standen rund 30 Mitglieder mit 2 Fahrzeugen abwechselnd von Donnerstag, 12. September bis einschließlich Freitag, 20. September im Einsatz. Dabei wurden rund 30 Einsätze abgearbeitet.
Ich möchte an dieser Stelle nochmals allen herzlich Danken, die unermüdlich im Einsatz standen, um soweit als möglich die Bevölkerung zu unterstützen und die Auspumparbeiten durchzuführen.
Ein großer Dank ergeht auch an die Bewohnerinnen und Bewohner unserer Ortschaft, die unsere Feuerwehr während der ganzen Tage mit Speisen versorgten und auch tatkräftig beim Befüllen des Sandsäcke in Höbersdorf mitgeholfen haben. Miteinander konnten wir das schlimmste noch verhindern.
In diesem Sinne – Gut Wehr!
Euer Feuerwehrkommandant
Markus Schauhuber, HBI |